Alle in der Natur vorkommenden Materialien haben Eigenfarben, die mit zunehmender Dicke deutlicher zum Vorschein kommen.
Normales Glas (Kalk-Natronsilikat-Glas), wie es am häufigsten verwendet wird, hat eine Eigenfarbe, die als „Grünstich“ bezeichnet wird.
Verantwortlich hierfür sind geringe Anteile von Oxidverbindungen in der Glasschmelze, die Intensität des Grünstichs kann je nach Schmelze unterschiedlich stark ausgeprägt sein.
Die grünliche Eigenfärbung des Glases bekommt mit zunehmender Glasdicke eine stärkere Intensität.
Der Grünstich des Glases kann verstärkt zum Vorschein kommen, wenn eine helle Beschichtung aufgetragen wird. Beim Auftragen von zum Beispiel weißem Glas-Lack, Siebdruckfarbe, Folien oder Ähnlichem werden die hellen Farben dann grünlich verfälscht. Die grünliche Eigenfärbung des Glases ist naturgemäß und durch die Gesetzmäßigkeit des Glases gegeben und kann nicht beeinflusst werden.
Wir bitten Sie diese Eigenheit von Glas bei der Auswahl Ihrer Glasprodukte zu beachten.
Gerade weißhaltige Farben erscheinen dann bei zunehmender Glasdicke mit einem grünlich beigemischten Farbton.
Um Glas ohne den typischen Grünstich zu erhalten, muss die Glasschmelze eine hohe Reinheit aufweisen und der Eisenoxidanteil möglichst gering sein.
Als Ergebnis erhält man dann eisenoxidarmes Glas, welches als „Weißglas“ bezeichnet wird.
Dieses Weißglas hat den Vorteil einer neutralen Erscheinung und eine sehr hohe Farbneutralität.
Weißglas ist ein hochwertigeres Glas als normales Kalk-Natronsilikat-Glas. Durch das wertigere Glas werden hellfarbige Lackierungen, Folierungen sowie Bedruckungen bestmöglich wiedergegeben.
Allerdings kann auch bei Weißglas je nach Dicke und Abmessung der Glasscheibe eine farbige Glaskante entstehen. Dies ist ein technisch unvermeidbarer Effekt.
Dieses Weißglas hat nach heutigem Stand die geringste Farbverfälschung.